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#metoointhebirthroom

Stand: 20.01.2020 | Von: Anne, Max, Sophie und Luisa.

*Triggerwarnung: In diesem Artikel sprechen wir über Gewalt im Kontext von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.


Unter #rosesrevolution konnte man am 25. November den Roses Revolution Day auf Instagram verfolgen. Jedes Jahr am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen macht die Roses Revolution auf Gewalt in der Geburtshilfe aufmerksam. Die Roses Revolution ermutigt Frauen dazu, rosafarbene Rosen vor den Türen der Kliniken oder Kreisssäle niederzulegen, in denen sie unter der Geburt Gewalt erfahren haben und versucht somit ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. 

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Quelle der Zitate: http://www.gerechte-geburt.de/home/roses-revolution/

Und diese Bewegung wächst. Im Jahr 2018 seien mehr als 25% aller deutschen Kliniken mit Rosen bedacht worden. Auf dem Instagram-Account @rosesrevolution2019 wurden auch in diesem Jahr zahlreiche Beiträge zusammengestellt, die unter dem entsprechenden Hashtag erschienen sind:

‚Gewalt unter der Geburt‘ klingt aufs erste abstrus: sollte eine Geburt nicht ein wunderschönes Erlebnis für alle Beteiligten sein? Eigentlich schon. Welche Gewalterfahrungen machen Frauen also unter der Geburt? Was sind die Ursachen für diese Gewalt? Hat das alles eigentlich was mit dem Patriarchat zutun? Und was können Frauen tun, um sich davor zu schützen? 

„Im gesamten Kontext von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett kommt es zu psychischer, physischer und struktureller Gewalt“, heißt es auf der Website vom Verein Gerechte Geburt. Im folgenden wird meist vereinfacht von „Gewalt unter der Geburt“ gesprochen. Es sollte hiermit jedoch deutlich sein, dass sich Gewalt in der Geburtshilfe nicht auf den Geburtsprozess per se beschränkt. 

Nebenstehend sind einige Handlungen aufgeführt, die Frauen als Gewalt erlebt haben. Welche Handlungen als Gewalt erfahren werden, ist dabei eine subjektive Erfahrung. Die meisten dieser Handlungen können jedoch auch von außen betrachtet als gewalttätige Übergriffe erkannt werden. Aber es ist eben nicht nur die Missachtung von Rechten oder körperlichen Grenzen, die als Gewalt erlebt werden. Auch verbale Verletzungen und unsensible Sprüche wie „Weinen hilft dir jetzt auch nicht“ sind grenzüberschreitend und können von Gebärenden als Gewalt erlebt werden. „Weinen hilft dir jetzt auch nicht“ – das ist auch der Titel des WDR 5 Podcast Feature von Marie von Kuck. Hier wird über die traumatischen Erfahrungen, die Greta Jülicher bei der Geburt ihres Sohnes gemacht hat, berichtet. Beim Hören mussten wir mehrmals pausieren. Das alles ist nicht gerade einfach mit anzuhören. Daher an dieser Stelle nochmals eine explizite Triggerwahrnehmung hinsichtlich des Podcasts. 

Bei der Gewalt, die Frauen unter der Geburt erfahren, handelt es sich also sowohl um körperliche als auch seelische Gewalt. Das beides sind direkte Gewaltformen. Gewalt kann aber auch weniger sichtbar und indirekt sein: strukturell-bedingt nämlich. Und auch das trifft auf die Gewalt in der Geburtshilfe zu.

Quantitative Studien darüber, wie viele Frauen tatsächlich Gewalt unter der Geburt erleben, gibt es noch nicht. Das ist auch schwierig, denn Gewalt ist, wie bereits erwähnt, auch immer an ein subjektives Empfinden geknüpft. Nicht jede Frau erkennt sofort, dass das, was ihr da passiert ist, Gewalt war. Und darüber zu sprechen ist auch alles andere als leicht.  Vergleiche man jedoch aktuelle Interventionsraten mit den Empfehlungen der WHO dazu, könne man zu dem Schluss kommen, dass „40 bis 50 Prozent der Interventionen unnötig oder von den Frauen nicht genehmigt sind und dadurch den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen“so Christina Mundlos in einem Interview.

interventionsraten

Die WHO – Empfehlung zu normalen Geburt sagt aus, es gäbe „keinerlei Rechtfertigung für eine Kaiserschnittrate über 10 bis 15 %“.  Eine Kaiserschnittrate, die darüber liegt, bringe keinerlei weitere Verbesserung für das Wohl von Mutter oder Kind mit sich. In der klinischen Geburtshilfe wird jedoch bei 31,8 Prozent aller Gebärenden ein Kaiserschnitt durchgeführt. Außerdem werden inzwischen 22 Prozent aller Geburten eingeleitet, der natürliche Geburtsbeginn immer seltener abgewartet. Bei weiteren 7,9 Prozent nimmt man eine medikamentöse Muttermundreifung vor. Auch hier wird also der Geburtsverlauf künstlich beschleunigt, beispielsweise mit dem Medikament Prostaglandin, welches den Muttermund „weicher“ machen soll. Eine eingeleitete Geburt trägt dann das Risiko, weitere Interventionen nach sich zu ziehen. Grundsätzlich erhöht eine medizinische Intervention bei der Geburt die Wahrscheinlichkeit weiterer Interventionen – man spricht auch von „Interventionskaskaden“. Auch Anästhesien, wie beispielsweise die Spinal – oder Periduralanästhesie, werden bei immer mehr Geburten eingesetzt (63,1 Prozent).

Und dann gibt es noch diese Eingriffe zu denen liegen nicht einmal Zahlen vor, da diese oft nicht im Geburtsprotokoll erwähnt werden und  von den Kliniken somit einfach nicht erfasst werden. Zum  Kristeller-Handgriff beispielsweise werden in Deutschland keinerlei Daten erfasst. Und das, obwohl dieser Handgriff laut Hebammen regelmäßig praktiziert wird und dabei ein extrem hohes gesundheitliches Risiko für die Gebärende und das Kind mit sich bringt. Diese Methode ist in mehreren Ländern verboten, in Deutschland nicht. 

Und dann bleiben lediglich 6 Prozent aller klinischen Geburten, die tatsächlich ohne Eingriffe verlaufen. Natürlich ist nicht jeder geburtshilfliche Eingriff mit Gewalt gleichzusetzen. Frauen entscheiden sich teilweise auch ganz bewusst für einen bestimmten Eingriff, z.B. das Legen einer Periduralanästhesie, oder es handelt sich tatsächlich, um eine medizinisch notwendige Intervention. Auf das WIE kommt es dann aber an und auch auf das WIESO, denn häufig verfolgen Kliniken ganz eigene Interessen, wenn sie sich für eine Intervention entscheiden…

vergleich-klinisch-außer-klinisch

In der klinischen Geburtshilfe wird bei 23,8 Prozent aller Geburten ein Dammschnitt vorgenommen. In der außer-klinischen Geburtshilfe ist diese Rate mit 4,6 Prozent deutlich geringer. Und auch bei der Dauer der Geburten kann man einen deutlichen Unterschied zwischen klinischen und außer-klinischen Geburten erkennen. Während nur 8,7 Prozent der Klinikgeburten 12 Stunden oder länger dauerten, waren es 29,5 Prozent der außer-klinischen Geburten, die diese Dauer hatten. Komisch, oder?

Die Differenz bei der Dauer der Geburten lässt die Vermutung zu, dass man in den Kliniken versucht, den Geburtsverlauf zu beschleunigen. Die Tatsache, dass in der klinischen Geburtshilfe wesentlicher häufiger Interventionen von außen stattfinden, wie beispielsweise Dammschnitte, scheint diese Vermutung zu unterstützen. Nun ja, das mag wohl daran liegen, dass „eine Geburt mit vielen medizinischen Eingriffen und Maßnahmen überdurchschnittlich viel Geld in die Kassen der Kliniken spühlt „, schreibt Christina Mundlos. Natürliche, interventionsarme Geburten hingegen würden sich durch das geltende Abrechnungssystem kaum lohnen.  Interventionen werden also finanziell „belohnt“.

Eingriffe der Geburtsmedizin in den natürlichen Verlauf einer Geburt häufig ausschließlich positiv bewertet werden. „Dass sich die Geburtsmedizin des weiblichen Körpers bemächtigt und den Gebärenden somit auch schaden kann, wird oft vernachlässigt“, so Christina Mundlos. Fakt ist: Eine Zunahme von Interventionen, die den finanziellen Interessen der Kliniken dienen, steht in direktem Zusammenhang mit einem gewaltsamen Verlauf der Geburt. 

Warum haben aber nur wenige Menschen bisher von Gewalt im Kontext von Schwangerschaft, Geburt oder Wochenbett gehört? Warum wird in der Öffentlichkeit nicht darüber gesprochen? Warum können Betroffene nicht über ihre Erfahrungen sprechen?

Zitat-Christina-Mundlos

Tja, „warum wird generell so wenig über Gewalt gegen Frauen gesprochen?“, ist die Gegenfrage der Diplom-Psychologin und Aktivistin Claudia Watzel als wir sie im Interview danach fragen. Betroffene Frauen sprechen im Allgemeinen selten über ihre Gewalterfahrungen. Im Bezug auf eine Geburt sei das aber nochmal besonders schwer, da die Geburt und das Mutter-werden danach eine äußert sensible Phase im Leben einer Frau bilden „Häufig fühlen sich Frauen sogar schuldig, dass sie ihr Kind nicht besser haben schützen können“, schildert Claudia Watzel.

Gewalt in der Geburtshilfe ist immer noch ein Tabuthema. Das Vorgehen von Ärzt*innen und Hebammen überhaupt erstmal infrage zu stellen, erscheint aufgrund ihrer Macht- und Autoritätsposition manchmal schier unmöglich. In einer Doku vom WDR zu diesem Thema beschreibt eine Betroffene genau diesen Konflikt. Wir leben in einer expertenhörigen Gesellschaft – ‚die Leute im weißen Kittel werden es schon wissen‘ denkt man.

Aber auch die möglichen Reaktionen von Familie, Freund*innen oder Bekannten können eine Frau davon abhalten, von ihrem Geburtserlebnis zu berichten. Eine Mutter, die von der Geburt ihres Kindes nicht als „schmerzhaftes, aber trotzdem schönes Ereignis“ spricht, scheint meist für reichlich Irritation und Unmut zu sorgen. Frauen, die von gewalttätigen oder traumatischen Erlebnissen unter der Geburt berichten, sehen sich oft mit unnachsichtigen Reaktionen konfrontiert: „[j]eder suggerierte mir, die Hauptsache sei doch, dass mein Kind gesund ist. Ich sei undankbar und unnormal” schreibt die 34-jährige Sandra in ihrem Geburtsbericht im Buch von Christina Mundlos. 

Und auch Claudia Watzel erzählt von solchen Reaktionen: 

Das Wohl der (werdenden) Mutter tritt in den Hintergrund. Eine Frau wird lediglich als „Hülle für das neue Leben“ wahrgenommen. Christina Mundlos sieht darin ein frauenfeindliches Bild, welches bis heute fest in unserem Denken verwurzelt zu sein scheint.  „Das zu einer guten Geburt noch mehr dazu gehört, als ein physisch gesundes Kind ist auch noch nicht lang akzeptiert. Erst die Veröffentlichung der WHO zur Positive Childbirth Experience von 2018 geht klar davon aus, dass eine gute Geburt auch das Wohl der Mutter einschließt“, erzählt uns Claudia Watzel im Interview. 

Für Betroffene ist es insgesamt oft ein schwieriger und langer Prozess, bis sie ihre Erfahrungen als Gewalterfahrungen erkennen, darüber sprechen können und auch tatsächlich gehört werden.

Das dieses Thema gerade jetzt auch langsam einen Raum im öffentlichen Diskurs zu finden scheint, könnte wohl mit einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zusammenhängen. Die kleinen und großen Grenzüberschreitungen, die Frauen täglich erleben, werden laut diskutiert und sichtbarer. Die #metoo – Bewegung steht hierfür exemplarisch. Und auch im Kontext von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett verschieben sich nun die Grenzen dessen, was Frauen glauben widerspruchslos ertragen zu müssen. Nicht ohne Grund gibt es auch den Hashtag #metoointhebirthroom

Zitat-Claudia-Watzel

Die Gewalt, die Gebärende während der Geburt erfahren, kann somit auch in einem Zusammenhang mit der Debatte um den §219a gesehen werden. „Das ist sehr interessant“, sagt Claudia Watzel als wir sie danach fragen. Die Argumentationsgrundlage scheint oft ähnlich. Bezogen auf Schwangerschaftsabbrüche richte sich die Rechtsprechung in Deutschland ganz klar nach dem Argument, dass das Wohl des Kindes vor dem Wohl der Mutter kommt. Liest man entsprechende Urteile und deren Begründungen könne man meistens genau dieses Argument finden. Und ganz ähnlich wird, wie bereits erwähnt, oft auch im Kontext Geburt argumentiert. Frauen werden auf eine reproduktive Funktion reduziert, objektiviert und nur als „Hülle“ gesehen. „Berücksichtigen wir […] die Hindernisse, die es immer noch auf dem Weg zur Gleichberechtigung der Geschlechter gibt“, schreibt Christina Mundlos herausfordend, „kann man nur davon ausgehen, dass männliche Gebärende […] seltener Gewalt unter der Geburt erleben würden“. Die Befindlichkeiten und das Wohlergehen von Frauen scheinen also auch aufgrund einer immer noch patriarchalen Gesundheitspolitik, die die Bedürfnisse von Frauen nicht ernst nimmt, völlig aus dem Fokus geraten zu sein.

Christina Mundlos im Interview.

"Kenne deine Rechte", da sind sich Claudia Watzel und Christina Mundlos einig. Beide Aktivistinnen erachten dies als essentiell für Frauen, um sich vor der Gewalt in der Geburtshilfe zu schützen. Sich vor der Geburt mit den einzelnen Eingriffen und Möglichkeiten, aber vor allem eben auch mit den eigenen Rechten stark auseinander zu setzen ist empfehlenswert. 

WHO

Nein heißt Nein - auch im Kreißsaal. Medizinische Eingriffe, die ohne Aufklärung über dessen Risiken oder ohne Einwilligung durch die Gebärenden vorgenommen werden, können als Körperverletzung geahndet werden. Aber auch das Verweigern von  schmerzstillenden Medikamenten kann eine Verletzung der Rechte der Gebärenden darstellen und als Gewalt erfahren werden, wenn beispielsweise extreme Wehenschmerzen über einen sehr langen Zeitraum ertragen werden müssen. Doch jede Frau hat das Recht auf eine selbstbestimmte und würdevolle Geburt.

Gewalt unter der Geburt ist rechtlich gesehen natürlich ebenso Gewalt, wie jede andere und steht unter Strafe. Die körperliche Unversehrtheit ist Grundrecht jedes Menschen. Die Würde der Menschen zu schützen, ist Aufgabe des Staates. 

"Missbrauch, Vernachlässigung oder Respektlosigkeit während der Geburt kann eine Verletzung der grundlegenden Menschenrechte einer Frau darstellen, wie sie in international anerkannten Menschenrechtsstandards und -grundsätzen beschrieben sind“, heißt es in der WHO - Erklärung weiter. Zu jenen international anerkannten Menschenrechtsstandards, von denen die WHO hier spricht, gehören bspw. die der UN. In der „Declaration on the Elimination of Violence against Women“ von 1993 fordert diese: „Die Staaten sollten mit allen geeigneten Mitteln und unverzüglich eine Politik zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen verfolgen […]“.

Gewalt, die wir in der geburtshilflichen Versorgung vorfinden, sollte unter dem Aspekt 'Gewalt gegen Frauen' diskutiert werden. Es ist die Aufgabe des Staates auch hier Wege einzuleiten, die das Ziel verfolgen, diese Gewalt schnellstmöglich zu eliminieren. 

Claudia Watzel warnt allerdings davor, Gewalt unter der Geburt auf gesundheitspolitische und strukturelle Ursachen zu reduzieren:

Ärzt*innen, Hebammen und Geburtshelfer*innen stehen auch auf persönlicher Ebene in der Pflicht, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und entsprechend ethischer Leitlinien ihres Berufes zu agieren. 

Die Gewalt, über die wir hier versucht haben zu sprechen - Gewalt im Kontext von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett - ist ein komplexes Phänomen. Es sollte klar sein, dass ein Beitrag dieses Umfangs nicht den Anspruch erhebt, alles gesagt zu haben. Aber es soll ein Anfang sein. Damit sich etwas verändert, müssen wir dieses Tabu aufbrechen. Wir müssen über Gewalt im Kontext von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett reden. Wir sollten Frauen ermutigen, über ihre Erfahrungen zu sprechen und vor allem sollten wir ihnen zuhören!

Um auch politisch für Veränderungen zu bezwecken, brauchen Vereine und Initiativen wie Gerechte Geburt oder Mother Hood e.V. deine Unterstützung! Mit der Zeichnung der Bundestagspetition (Nr. 76417) könnt ihr euch aktiv für eine Geburtshilfereform und gegen Gewalt in der Geburtshilfe einsetzen. Unterschriften sind jederzeit möglich (auch wenn die Petition schon von 2018 ist), denn eine Antwort auf die Petition gab es bisher noch immer nicht.

LEST GERN HIER WEITER, INFORMIERT EUCH ODER WERDET AKTIV! 

zum Weiterlesen oder Aktivwerden..

Unterscheib' 'ne Petition: Petition an den Deutschen Bundestag: Beschluss einer umfassenden Geburtshilfereform.

Gewalt unter der Geburt (2015) - Christina Mundlos

Give Birth Like a Feminist: Your Body. Your Baby. Your Choices. (2019) - Milli Hill 

"Fass mich nicht an!" von Meredith Haaf (Süddeustche). 

"Gewalt unter der Geburt - ein Tabu" von Veronica Bonilla Gurzeler (mit Christina Mundlos im Interview). 

WHO-Empfehlung zur normalen Geburt. 

WHO (2015). "The prevention and elimination of disrespect and abuse during facility-based childbirth"

Alle Grafiken in diesem Beitrag wurden von Anne und Luisa selbst entworfen.